erlangen unser beitrag zum erinnerungs- und zukunftsort der heil- und pflegeanstalt in erlangen versucht eine sehr einfache leitidee für diese vielschichtige aufgabe zu entwickeln. zwei verbliebene bestandsgebäude werden durch einen weg verbunden. diese drei elemente wiederum werden von einem natürlichen haindach umgeben. an dieses einfach lesbare konzept können sich unterschiedliche themen angliedern:
der HAIN, in seiner mehrfachen lesart, stellt das verbindende element dar zwischen vergangenheit und zukunft und zwischen dem didaktischen charakter des ortes und seiner funktion als erholungsort für die umgebenden institute.
das BODENRELIEF mit den gebäudegrundrissen aus originalem abbruchmaterial macht die historische HuPfla vor ort sichtbar und damit die nicht mehr spürbare dimension der anlage. für die betrachter*innen wird geschichte verortbar.
das übergeordnete thema „AUSSERHALB DER NORM“ bildet den gestalterischen und inklusiven rahmen für unsere entwerferischen entscheidungen. alte bäume dürfen stehenbleiben, neu hinzugepflanzte bäume müssen nicht den strengen wuchsnormen einer baumschule entsprechen oder gebäudewunden an den historischen restgebäuden kennzeichnen die nicht mehr vorhandenen orte der historischen anlage. das projekt wird so in eine metaphorische dimension eingebettet.
das gebäude am MAXIMILANPLATZ soll mit einer künstlerischen intervention als textmark die sichtbarkeit in der stadt erlangen sicherstellen. ein inklusives cafe und eine inklusive galerie stellen niederschwellige angebote für die besucher dar.
im anschliessenden erweiterungsbau beginnt der MUSEALE WEG durch das gelände auf einem erhöhten band. auf ihrem spaziergang erfahren die besucher*innen per audioguide wissenswertes zur entstehungsgeschichte, zur reformpsychatrie, zur geschichte wie auch zur weiteren entwicklung auf dem heutigen areal. interviews mit zeitzeugen aus der vergangenheit oder heutigen forschern zur ethikthematik machen den ort hautnah erlebbar.
am ende des weges gelangt man zur SCHWABACHANLAGE. als authentischer dokumentations- und gedenkort beherbergt sie verschiedene teile des campus der erinnerung und der zukunft. hier befinden sich orte der didaktik, der erinnerung, der spiritualität und der wissenschaft.
cortenstahl, abbruchmauern oder waldboden, symbolträger mit patina spinnen einen roten faden zwischen vergangenheit und zukunft. so schaffen der campus und die interventionen im stadtraum eine klammer zwischen zukunft und erinnerung. die besucher*innen durchleben verschiedene räume des gedenkens, lernens und forschens in einem ort des „reflektierten geschichtsbewusstseins“, welcher in der stadtgesellschaft erlangens endlich verankerung erfährt.

lageplan dachaufsicht
lageplan bodenrelief
eingangsgebäude maximiliansplatz
schwabachanlage grundriss
schwabachanlage ansicht
projekt

wettbewerb erinnerungs- und zukunftsort heil- und pflegeanstalt in erlangen

ort

erlangen

bauherr

stadt erlangen, bezirk mittelfranken, bezirk oberfranken

landschaft

liebald aufermann landschaftsarchitekten, münchen

ausstellungskonzeption

unodue { , münchen

kosten
zeit

2023

leistung

LPH 2

team

wettbewerb 2.preis inter pares
ausloberpreis 2023 der bayerischen architektenkammer