freihampton EIN kompaktes einfaches haus für ALLE bildet mit dem gemeinschaftshaus den hofraum. die baukörperform vermittelt durch das abtreppen vom 6-geschosser zur nachbarlichen dreigeschossigkeit und schafft entwerferische „freiräume“… nämlich freiräume auf der dachfläche.
die rücksprünge des baukörpers an der strassenseite schaffen eine massstäbliche kleinteiligkeit in der wahrnehmung des stadtgefüges. die westseitig angeordnete tiefe laube fungiert als erschliessungsraum und aussenraum für die wohnungen. jede wohnung ohne ausnahme ist ost-west orientiert und verfügt auf der ostseite über eine private loggia. durch diese klare wahlmöglichkeit entfaltet sich ein entspanntes verhältnis zwischen den reibungsflächen privat und gemeinschaft.
wir nehmen das wort „erschliessungsplastik“ wörtlich. die erschliessungsplastik legt sich wie ein tuch über hoffläche, haus und dach. zwischen tollhaus – laube – dachgarten spannt sich ein bezugsgeflecht aus gemeinschaftlichen orten. die pole bilden dabei das gemeinschaftshaus (tollhaus), die rampenplastik als eingangsplatz und die gemeinschaftlichen dachgärten. dazwischen spannt sich die laube als vertikaler erschliessungsraum und als positive reibungsfläche zwischen erschliessung und aussenraum. die gemeinschaftsräume sind ausser gästeappartment und waschraum nicht in ihren funktionen vordefiniert. sie sollen offen sein für die aneignung durch die bewohner und sind somit auch in ihrer form als kooperationsräume unterschiedlich zusammenschaltbar (feste, yoga, kindergeburtstag, externe anmietung, ausstellung, genossenschaftsversammlung, bastelrunden, sport, bildung, co-working, bücherclub, tauschbörse,…).
die fahrräder sind über ein offenes souterrain unter dem gemeinschaftshaus untergebracht und über eine kurze rampe erschlossen. dort befindet sich auch die werkstatt.
sämtliche oberflächen der „erschliessungsplastik“ erhalten eine gemeinsame materialgrammatik. laubengang, dachgartenattika und rampenskulptur zwischen den beiden häusern werden in sichtbeton in heller betonrezeptur ausgebildet.
die fassade des „warmen“ wohngebäudes wird nach aussen hin als lochfassade aus sägerauhen holzbretter (mit vorvergrauungslasur) ausgebildet. sie schaffen als vertikale bzw. horizontale lamellenschalung ein interessantes schattenbild. durch den spielerischen wechsel zwischen horizontal oder vertikalschalung heben sich die einzelnen schottenbereiche durch den unterschiedlichen schattenwurf voneinander ab. es entsteht optisch eine abwechslungsreiche serielle schichtung von einzelelementen. die fassade des gemeinschaftshauses wird aus durchlässigen holzlamellen (brise soleil) gebildet und lässt die dahinterliegende glasfassade mit ihrem leben hindurchschimmern. die sichtbarkeit des materials holz transportiert bildhaft die vorbildlichen nachhaltigkeitsaspekte des projektes nach aussen.

projekt

wettbewerb forschendes bauprojekt zum genossenschaftlichen wohnen in münchen-freiham

ort

münchen

bauherr

kooperative grossstadt baugenossenschaft, münchen

landschaft

michellerundschalk landschaftsarchitekten, münchen

grösse

BGF 5.250 m2 - BRI 15.550 m3

kosten
zeit

2018

leistung

LPH 2

team

wettbewerb