freiham WA6 ausgangspunkt war ein bauherr mit sozialem anspruch und eine sportliche vorgabe mit sehr niedriger einstiegsmiete jedoch ohne einbußen in standard, nachhaltigskeitsanforderungen und umfangreichen städtischen gestaltungsvorgaben.

so entstanden auf einem schmalen nord-süd gerichtetem grundstück drei einzelbaukörper mit 72 wohnungen im preisgedämpften mietwohnungsbau. das baufeld befindet sich an besonderen lage zwischen zwei öffentlichen räumen (park und strasse). die 4 und 5-geschossigen einzelbaukörper werden durch vor- und rücksprünge gegliedert und integrieren sich in ihrem volumen in die kleinteilige struktur freihams. das mittlere gebäude bildet ein torgebäude mit zweigeschossigem durchgang und vernetzt das quartier mit dem angrenzenden park und dem östlich angrenzendem neuaubing. alle gebäude werden von der strassenseite aus erschlossen und verbinden sich über grosszügige ausgänge mit dem östlichen hofbereich.

das bauvorhaben ist als hybridbau (primärstruktur in stahlbeton – fassade als holzrahmenbauwand) konstruiert . die 1-5-zimmerwohnungen integrieren sich in die modulare rhythmik des strengen achsrasters. alle wohnungen erhalten private loggien. im untergeschoss werden die drei baukörper über die tiefgarage miteinander verbunden. hier und im EG befinden sich abstellbereiche für die fahrradstellplätze und die mobilitätsbausteine. die holzrahmenbauwände werden mit einer hinterlüfteten horizontalen holzschalung bekleidet. unterschiedliche brettbreiten verleihen der fassade eine spielerische lebendigkeit. die oberfläche wird mit einer grauen vorvergrauungslasur beschichtet und gibt dem ensemble einen warmen grauen grundton. die weissen leibungen der fenster, der loggienöffnungen, der hauseingänge und des tordurchganges akzentuieren die fassade. die dämmung im wandgefach wurde mit nachwachsenden rohstoffen (zellulose) gefüllt. im vorfeld wurden über berechnungen unterschiedliche aufbauten und dämmung hinsichtlich wirtschaftlichkeit, auswirkung auf fördersummen und umweltauswirkungen untersucht.

die herausforderung bestand darin, wohnungstypen mit multiplizierbarer räumlicher und statischer hülle zu schaffen. die wohnungstypologie wurde einer strikten modularität (achsraster 3,25m) unterzogen. über ein bad/küchen/loggia- und schlafzimmermodule lassen sich die geforderten wohnungsschlüssel abbilden. die strenge modularität der grundrisse führt zu einer hohen serialität in den fassadenelementen und somit zu einer starken reduzierung der baukosten. alle wohnungen erhalten trotz des kostendrucks private loggien. trotz der enormen preissteigerungen der pandemiephase konnte das bauvorhaben in holz-hybridbauweise erstellt werden. serielle architektur kann auch durch die wiederhohlung von gleichen elementen in ihrer einfachheit aufgelockert und differenziert in erscheinung treten. die sachliche architektur der 20iger jahre war uns hierbei vorbild. die logik des holzbaues und der dialog mit dem handwerk war eine richtschnur für die entwicklung der projektspezifischen formensprache und einfacher details.

bei diesem projekt konnten wir gemeinsam mit dem bauherren beweisen, dass es möglich ist, wohnraum mit hoher wohnqualität unter einhaltung hoher nachhaltigkeitskriterien für 7,80euro/m² kaltmiete in münchen zu errichten.

lageplan
grundrisse
projekt

neubau von 72 wohnungen im preisgedämpften mietwohnungsbau in münchen freiham

ort

münchen

bauherr

katholisches siedlungswerk münchen gmbh, münchen

landschaft

micheller.schalk landschaftsarchitekten münchen

grösse

BGF 9.850 m2 - BRI 29.400 m3

kosten

14 mio

zeit

2020 - 2024

leistung

LPH 1-9

visualisierung

jonas bloch

team

frank dressler, regina keilhacker, merle hölter, benedikt matjeschk, stefan mayerhofer, simon pott, ulf rössler, matthias wick,

direktauftrag
teilnahme architektouren 2025